Berlin (epd). Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) fordert für Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe eine unkomplizierte Abrechnung der rasant steigenden Energiepreise. „Die Energiekrise entwickelt sich zu einer ähnlich großen wirtschaftlichen Herausforderung wie die Pandemie“, sagte bpa-Präsident Bernd Meurer am 22. August in Berlin. „Die Gaspreise haben sich im Schnitt verdreifacht, in manchen Fällen verzehnfacht“, gab der Verbands-Chef an.
Bereits die hohen Preissteigerungen bei Strom und Lebensmittelpreisen machten die Refinanzierung der erhöhten Sachkosten notwendig. „Wir haben die Pflegekassen im Juni aufgefordert, schnelle Nachverhandlungen über die dramatisch gestiegenen Kosten zu ermöglichen“, sagte Meurer. In vielen Bundesländern sei dazu jedoch keine Bereitschaft der Pflegekassen und der Sozialhilfeträger erkennbar. „Dabei gibt es eine gesetzliche Verpflichtung der Kostenträger, wesentlich gestiegene Kosten in zusätzlichen Verhandlungen zu berücksichtigen“, so Meurer.
Mit Blick auf die rasante Preisentwicklung auf dem Gasmarkt forderte der bpa-Präsident eine Direkterstattung der Energie-Mehrkosten, ähnlich dem Abrechnungsverfahren beim Pflege-Rettungsschirm in der Corona-Pandemie. Die Einrichtungen seien mit Preisanhebungen ihrer Gasversorger in Höhe von mehreren zehntausend Euro monatlich konfrontiert.