sozial-Branche

Bremen

Wohlfahrt warnt: Pflege am Ende ihrer Kapazitäten



Bremen (epd). Aufgrund der hohen Belastungen in der Pflege sind nach Einschätzung der Bremer Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (LAG) Versorgungsqualität und Sicherstellungsauftrag gefährdet. „Mitarbeitende und Träger sind nach über zweieinhalb Jahren Pandemie und der entsprechenden Pflegepolitik am Ende ihrer Kapazitäten und Reserven angekommen“, warnte am 17. August Martina kleine Bornhorst vom Caritasverband in der Hansestadt.

Pandemiebedingte zusätzliche Aufgaben und der hohe Personalausfall könnten nicht mehr kompensiert werden, mahnte sie. Zusätzlich zu der bestehenden Personalnot sei in vielen Einrichtungen durch Krankheit oder Quarantänen die Personaldecke so dünn wie nie zuvor. Zudem werde die angespannte Lage durch die allgemeine Teuerung verschärft.

Forderung nach mehr Personal und besserer Refinanzierung

LAG-Geschäftsführerin Iris von Engeln sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), die Rahmenbedingungen müssten sich dringend ändern. „Wir brauchen eine bessere Personalbemessung, damit zusammenhängend eine bessere Refinanzierung und mehr Verständnis bei den Kostenträgern.“ Die Gespräche mit ihnen seien oft „zäh und mühsam“.

Die LAG ist der Zusammenschluss der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrt im Land Bremen, zu dem Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Paritätischer, Rotes Kreuz, Diakonie und Jüdische Gemeinde gehören. Sie beschäftigen eigenen Angaben zufolge rund 30.000 Mitarbeitende in mehr als 300 gemeinnützigen sozialen Einrichtungen, Diensten und Angeboten.