Hamburg (epd). Die Diakonie Hamburg hat in einer Studie die Lebenssituation von EU-Bürgerinnen und -Bürgern in der Hansestadt analysieren lassen. Im Fokus der Untersuchung „Unterstützungsbedarfe von EU-Bürger* rinnen in prekären Lebenslagen in Hamburg“ stehen Zugewanderte aus Bulgarien, Polen und Rumänien, wie die Diakonie Hamburg am 16. August mitteilte. Zentrale Ergebnisse seien, dass die EU-Binnenmigration für Hamburg profitabel und die Menschen größtenteils gut integriert seien. Eine kleine Gruppe der EU-Zugewanderten habe es allerdings schwer und lebe unter prekären Bedingungen in der Hansestadt, hieß es.
Der Untersuchung zufolge kommen Menschen aus Bulgarien, Polen und Rumänien nach Hamburg, weil sie arbeiten und Geld verdienen wollen, um die Lebenssituation ihrer Familien zu verbessern. Das gelinge jedoch vielfach erst nach einer „Phase der prekären Existenz“, so die Studie. Hier müssten Unterstützungsangebote geschaffen werden, die den Zugang zum Arbeits- und Wohnungsmarkt erleichtern und eine Verelendung verhindern. Dafür sollte auch der Zugang zu Sozialleistungen erleichtert werden, um Arbeitsausbeutung und Mietwucher zu verhindern, so die Studie.
Zudem müssten bestehende Unterstützungsmöglichkeiten für den Einstieg in den Arbeitsmarkt bekannter gemacht werden, etwa das Recht auf Unterstützung bei der Arbeitssuche durch das Jobcenter. Hier sollten auch die zahlreichen Beratungsangebote entsprechend gestärkt werden, so die Diakonie Hamburg. Der Fokus sollte grundsätzlich nicht auf die Rückkehr oder der Rückführung von Betroffenen liegen.
Als konkrete Vorschläge nennt die Diakonie Hamburg die Nutzung von preiswerten Hotels oder Pensionen, um die Arbeitsmigranten vor Mietwucher zu schützen. Ebenso müssten die Möglichkeit zur Teilnahme an Integrationskursen sowie der Krankenversicherungsschutz sichergestellt werden.