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Gesundheit

Mobile Schlafdiagnostik für Menschen mit Behinderung



Hamburg (epd). Mit einem neuen, mobilen Messgerät können am Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf Schlafatemstörungen bei Menschen mit Behinderung gezielter diagnostiziert werden. Mit dem sogenannten Polygraphiegerät seien Messungen, die normalerweise in einem Schlaflabor erfolgen müssen, künftig im häuslichen Umfeld möglich, wie das Sengelmann Institut für Medizin und Inklusion (SIMI) am Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf am 3. Juni mitteilte.

Das Gerät werde als Gürtel im Brust- und Bauchbereich der Patientinnen im SIMI angelegt, hieß es. Zu Hause schalte es sich automatisch zur Schlafenszeit ein und überwache den Schlaf. Am nächsten Tag werde es im SIMI ausgelesen. Das mobile Messgerät werde dabei helfen, viele Patienten gezielter behandeln zu können, sagte Jan Gerdes, Neurologe am SIMI, „das stärkt ihre Gesundheit und Lebensqualität“.

Menschen mit Behinderung leiden den Angaben zufolge oft an einer Schlafapnoe, also an Atemaussetzern während der Nacht. Durch diese Atmungsstörung wird der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was das Risiko für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder Herzrhythmusstörungen erhöht. Für Patientinnen mit einer schweren geistigen Behinderung sei es jedoch sehr schwierig, in einem ungewohnten Umfeld, wie einem Schlaflabor, zu übernachten, hieß es. Deshalb sei bislang keine ausreichende Diagnostik möglich gewesen.