Düsseldorf (epd). Zur Stärkung der Inklusion von Menschen mit Behinderung starten das NRW-Sozialministerium und die „Aktion Mensch“ das neue Programm „Inklusion vor Ort“. Kommunen und gemeinnützige Organisationen werden aufgerufen, beispielhafte Ideen für ein Lebensumfeld zu entwickeln, in dem alle Menschen gleichberechtigt leben können, wie das Ministerium am 15. Februar in Düsseldorf mitteilte. Vier Modellkommunen können im Rahmen des Programms bis zu fünf Jahre gefördert werden. Dafür stellen die Projektpartner bis zu vier Millionen Euro zur Verfügung.
Die Ausschreibung endet am 31. Mai. Mit dem Programm haben die „Aktion Mensch“ und das Land Nordrhein-Westfalen erstmals ein gemeinsames Förderangebot für Kommunalverwaltungen und gemeinnützigen Organisationen für die Inklusion vor Ort aufgelegt, wie es hieß. Bis Ende Juli dieses Jahres sollen die vier Modellkommunen ausgewählt werden.
„Inklusion soll überall dort gelebt werden, wo sich Menschen treffen. Dafür müssen sich alle Akteure vor Ort vernetzen: Vereine, Verbände, Unternehmen, Selbsthilfegruppen, Religionsgemeinschaften und Kommunalverwaltung“, sagte Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU). Es gehe darum, Modelle für ein inklusives Miteinander zu entwickeln. „Ein Ansatz könnte etwa sein, dass Menschen mit Behinderungen bei Kultur und Freizeit nicht mehr auf besondere Angebote verwiesen werden, sondern an Aktivitäten teilnehmen können, die allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen.“
Bereits seit mehreren Jahren unterstützt und begleitet die „Aktion Mensch“ mit der Initiative „Kommune Inklusiv“ fünf Modellkommunen in fünf Bundesländern dabei, das Leben vor Ort dauerhaft inklusiv, barrierefrei und lebenswerter zu gestalten. „Inklusion in der Kommune gelingt, wenn in einem starken Netzwerk partizipativ und nachhaltig geplant und gearbeitet wird. Diesen Prozess unterstützen wir als 'Aktion Mensch' gerne durch die Vermittlung von Praxiswissen und finanzielle Förderung“, sagte die Sprecherin der „Aktion Mensch“, Christina Marx.