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Fachverband warnt vor höherer Bezahlung von Minijobs



Berlin (epd). Die evangelische arbeitsgemeinschaft familie (eaf) sieht den Gesetzentwurf aus dem Bundesarbeitsministerium zur Weiterentwicklung der Mini- und Midijobs kritisch. Die Pläne seien widersprüchlich, heißt es in einer am 8. Februar veröffentlichten Stellungnahme. Das Ziel, „zu verhindern, dass Minijobs als Ersatz für reguläre Arbeitsverhältnisse missbraucht werden“ ist laut eaf mit der vorgesehenen Erhöhung der Geringfügigkeitsgrenze von 450 Euro auf 520 Euro schwer in Einklang zu bringen.

„Minijobs sind in der Regel prekäre Arbeitsverhältnisse“, betonte Martin Bujard, Präsident der eaf. „Die Flexibilität und der höhere Verdienst durch 'brutto gleich netto' verführt viele Mütter dazu, mit einem Minijob die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu bewältigen.“ Das bedeute aber auch geringere Stundenlöhne, kein Kurzarbeitergeld, kein Arbeitslosengeld, keine Rente, keine Weiterbildung, kein Aufstieg. „Viele Frauen bleiben jahrelang in dieser Beschäftigungsform hängen, der sogenannte 'Klebeeffekt'“, so der Präsident.

Prekäre Beschäftigung nicht noch attraktiver machen

Derzeit üben den Angaben nach deutlich mehr Frauen als Männer einen Minijob aus, vielfach im Haupterwerb. Die vorgesehene Ausweitung des Minijobs durch Angleichung der Gering-fügigkeitsgrenze an gestiegene Löhne und Gehälter erhält Experten zufolge die Attraktivität dieser prekären Beschäftigungsform. „Das sehen wir kritisch. Deshalb sollte die Bundesregierung die falschen Anreize reduzieren“, forderte Bujard.

Dagegen begrüßt er die mit dem Entwurf ebenfalls vorgesehene Ausweitung und Verbesserung der Midijobs, um Arbeitnehmer im Niedriglohnbereich in sozialversicherungs-pflichtige Arbeitsverhältnisse zu bringen.