Stuttgart (epd). Das Land Baden-Württemberg will in den kommenden Jahren deutlich mehr Wohnraum schaffen. Dabei solle aber möglichst wenig Fläche verbraucht werden, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am 19. Oktober in Stuttgart. Neben klassischen Förderprogrammen gehe es auch um neue innovative Wege, zum Beispiel Prämienanreize für die Kommunen, um Wohnraum zu aktivieren und bestehende Gebäude besser zu nutzen.
Als vielversprechend habe sich die im Juli 2020 eingeführte Wiedervermietungsprämie herausgestellt, sagte die zuständige Ministerin Nicole Razavi (CDU). Bislang habe man auf diese Art landesweit 60 Wohnungen für den Mietwohnungsmarkt zurückgewinnen können. Das Kabinett habe daher beschlossen, diese Prämie über das Jahr 2021 hinaus zu verlängern. Pro reaktivierter Wohnung zahlt das Land bis zu 2.000 Euro an die Kommunen, die das Geld in der Regel an die beteiligten Vermieter weiterreichen.
Außerdem plant das Land weitere Prämien: Es soll ein Anreiz für Kommunen geschaffen werden, passgenauen Wohnraum zu vermitteln oder den Tausch von Wohnraum entsprechend der Lebensphase zu unterstützen. Außerdem sollen Innenstädte wiederbelebt werden, indem Eigentümer teilweise leerstehende Gebäude als Wohnraum aktivieren. Zudem sollen Besitzer von Einfamilienhäusern dazu angeregt werden, ihr Haus um- oder auszubauen und mehrere Wohneinheiten zu schaffen.
Die entsprechenden Prämien sollen im kommenden Jahr nach und nach eingeführt werden. Die konkrete Ausgestaltung und die Höhe der Prämien werde man in enger Abstimmung mit den Kommunen festlegen. Ministerpräsident Kretschmann zeigte sich zuversichtlich: „Der Erfolg der Wiedervermietungsprämie zeigt, dass man auch mit vergleichsweise wenig Geld viel erreichen kann.“