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Digitalisierung

Studie: Zwei Drittel der Schulen haben weiter Unterstützungsbedarf



Berlin (epd). Einer neuen Umfrage zufolge haben viele Schulen weiter Unterstützungsbedarf beim Vorantreiben der Digitalisierung. Zwar habe die Mehrheit der Schulträger bereits in Endgeräte, W-LAN und Präsentationstechnik investiert, doch Hemmnisse für Fortschritte in der Digitalisierung seien vor allem die mangelnde Finanzausstattung und fehlendes Fachpersonal, teilte das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) am 9. September in Berlin mit.

Wie eine aktuelle Sonderumfrage des Instituts bei rund 550 Kommunen ergab, nennen sieben von zehn Kommunen einen großen Bedarf an Investitionen in Digitalisierungsmaßnahmen in Schulgebäuden. Nur vier Prozent der Kommunen gehen den Angaben nach dabei davon aus, dass dieser Investitionsbedarf einmaliger Natur ist und in Zukunft wieder abnehmen wird, 96 Prozent erwarten hingegen einen dauerhaften Bedarf.

Ausgaben werden künftig noch steigen

Zudem stimmen 93 Prozent der Aussage zu, dass die Ausgaben in Zukunft sogar steigen werden. Investitionen in die Digitalisierung bilden damit zusammen mit baulichen Maßnahmen an den Schulgebäuden (ebenfalls 72 Prozent) die Bereiche im Schulsektor, in denen die Kommunen den höchsten Investitionsbedarf sehen. Zugleich fehlt es an Geld, weil die Kommunen solche Investitionen schwerlich alleine stemmen können: „Angesichts dieser finanziellen Zwickmühle verwundert es nicht, dass neun von zehn Kommunen die Ansicht vertreten, dass Investitionen in die Schuldigitalisierung nur über zusätzliche Fördermittel oder Zuweisungen finanziert werden können“, sagt Christian Raffer, Projektleiter am Deutschen Institut für Urbanistik.

Viele Digitalisierungsmaßnahmen haben Schulträger zu Beginn des neuen Schuljahrs 2021/22 bereits initiiert oder umgesetzt: Ganz vorn liegt dabei die Beschaffung von Endgeräten, wie Tablets und Notebooks (78 Prozent), gefolgt von der Installation von W-LAN (73 Prozent) und der Anschaffung von Präsentationstechnik wie Beamer, White- oder Smartboards (67 Prozent).

Unzureichende Lösungen bei Lernplattformen

Der größte Handlungsbedarf bestehe aktuell bei Lernplattformen und Cloudlösungen, um den digitalen Unterricht zu erleichtern. „Hier sind bisher 46 Prozent der Kommunen aktiv geworden, rund 38 Prozent haben weitere Maßnahmen geplant und rund 17 Prozent der Befragten sehen den Bedarf, haben jedoch noch nicht mit der Planung begonnen“, so das Difu.

Neben der Finanzierung seien vor allem die begrenzten personellen Kapazitäten ein wesentliches Hindernis für eine schnelle Digitalisierung, hieß es. Der Mangel an qualifiziertem Personal für die Verwaltung wird in der Befragung von 74 Prozent der Kommunen als einer der zentralen Gründe genannt, der sich hemmend bei der Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen in den Schulen auswirkt.