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Menschenrechtspreis der Stiftung Pro Asyl geht an "Alarm Phone"



Frankfurt a.M. (epd). Der Menschenrechtspreis der Stiftung Pro Asyl 2020/2021 geht an das transnationale Netzwerk „Alarm Phone“. Das Netzwerk betreibe eine Hotline für Schutzsuchende, die im Mittelmeer in Seenot geraten seien, teilte die Stiftung Pro Asyl am 24. August in Frankfurt am Main mit. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro und der von dem Darmstädter Kunstprofessor Ariel Auslender gestalteten Plastik „Pro Asyl-Hand“ verbunden.

Nach den Angaben der Stiftung beantworten die mehr als 200 Mitglieder von „Alarm Phone“ seit sieben Jahren auf beiden Seiten des Mittelmeers ehrenamtlich Notrufe von Schutzsuchenden, die auf dem lebensgefährlichen Weg nach Europa in ihren untauglichen Booten in Seenot geraten. Seit 2014 seien sie mit mehr als 3.700 Booten in Kontakt gewesen und hätten die Küstenwache, zivile Rettungs- und Frachtschiffe sowie Tanker in der Nähe alarmiert.

Eklatante Menschenrechtsverletzungen

Dabei seien die Aktivistinnen und Aktivisten des Netzwerks stets konfrontiert mit den Stimmen von Menschen in Todesangst. Ohne das „Alarm Phone“ würden viele eklatante Menschenrechtsverletzungen und Todesfälle nicht bekannt, würdigte die Stiftung.

Der Menschenrechtspreis wird seit 2006 vergeben. Mit ihm werden Persönlichkeiten geehrt, die sich in herausragender Weise für die Achtung der Menschenrechte und den Schutz von Flüchtlingen einsetzen. Im Jahr 2019 ging die Auszeichnung an den hannoverschen Rechtsanwalt Peter Fahlbusch, der seit 2001 bundesweit mehr als 1.800 Menschen in Abschiebungshaft vertreten hat.