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Reiner Schübel verlässt die Rummelberger Diakonie




Reiner Schübel
epd-bild/Susanne Schroeder
Bei der Rummelsberger Diakonie steht zum Jahresende ein Führungswechsel an: Vorstandsvorsitzender Reiner Schübel (56) verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Grund sind Differenzen über die Ausrichtung des Trägers mit über 200 Einrichtungen.

Reiner Schübel, Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie, verlässt wegen Differenzen das diakonische Unternehmen. Die Rummelsberger teilten am 14. August mit, dass Schübel seine Tätigkeit Ende des Jahres beenden werde. Derzeit sei er im Urlaub. Er wolle eine „reibungslose und sachgerechte Klärung“ der nächsten Schritte zu seiner Nachfolge ermöglichen, stellte Schübel laut Mitteilung fest.

Der Theologe und Sozialexperte begründete seinen Schritt damit, „dass in den Leitungsgremien unter anderem erhebliche unterschiedliche Auffassungen“ darüber aufgetreten seien, in welcher Art und Weise eine künftige Unternehmensausrichtung sowie Leitungs- und Führungsaufgaben gestaltet und wahrgenommen werden", heißt es in der Mitteilung. Diese nicht überbrückbaren Differenzen ermöglichten ihm keine Amtsführung nach seinen persönlichen Vorstellungen und Maßstäben.

Professor Stefan Ark Nitsche, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Rummelsberger Diakonie, sagte: „Wir danken Reiner Schübel für sein erfolgreiches Engagement, insbesondere während der Corona-Pandemie.“ Man habe die Entscheidung von Reiner Schübel „mit großem Respekt entgegengenommen“, erklärte der Vorsitzende des Rates der Diakone und Diakoninnen, Diakon Jochen Nitz.

In einem Gespräch über seine neue Aufgabe hatte Schübel im Mai 2020 dem Evangelischen Pressedienst (epd) erklärt, er wolle nichts radikal anders machen als sein Vorgänger. Er wolle aber, dass der Bereich Bildung und Entwicklung bei der Rummelsberger Diakonie an Bedeutung gewinne. Besonders wichtig sei ihm, ethische Herausforderungen, die sich aus der Praxis ergeben, in der Öffentlichkeit zu thematisieren. Das könnten zum Beispiel die Sterbehilfethematik oder die Belange von Menschen mit Behinderung sein, sagte er.

Als neuer Chef sah er Entwicklungspotenzial bei der Personalentwicklung oder dem Personalmanagement der Rummelsberger. Zur Ausbildung der Diakone und Diakoninnen sagte er, die Rummelsberger Diakone und Diakoninnen sollten so qualifiziert sein, dass sie bei den Rummelsbergern „ebenso gut andocken können wie bei der Landeskirche und weiteren diakonischen Trägern“.

Schübel war seit dem 1. Januar 2020 Rektor der Rummelsberger Diakonie. Zuvor hatte er seit 2009 die operative Leitung des Referats Diakonie und gesellschaftsbezogene Aufgaben im Landeskirchenamt München inne. In etwa 200 Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, Flüchtlinge, Senioren und Menschen mit Behinderung in Bayern sind im Unternehmen mehr als 5.400 Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz beträgt den Angaben nach knapp 300 Millionen Euro.



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Sabine Anspach (40), wird zum 1. November 2021 zur Marienhaus-Gruppe wechseln und dort das Geschäftsführungsteam der Kliniksparte verstärken. Sie ist Geschäftsführerin des Helios Herzzentrums in Leipzig. Zuvor war die gebürtige Koblenzerin Geschäftsführerin des Helios Klinikums München West in Pasing sowie der Helios Klinik München Perlach. Anspach blickt zusätzlich auf knapp sechs Jahre in verschiedenen Positionen für die CompuGroup Medical zurück, einem eHealth-Konzern mit Schwerpunkt auf Krankenhäuser und Arztpraxen. „Mit Sabine Anspach konnten wir erneut eine hochqualifizierte und erfahrene Persönlichkeit für unsere Unternehmensgruppe gewinnen“, sagte Jochen Messemer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Marienhaus-Gruppe. Die Marienhaus Stiftung in Waldbreitbach ist einer der größten christlichen Träger von sozialen Einrichtungen in Deutschland und beschäftigt rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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