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Gesundheit

Krankenhäusern fehlen drei Milliarden Euro für Investitionen



Berlin (epd). Der Investitionsbedarf der deutschen Krankenhäuser wird nach der Erkenntnis der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Krankenversicherungen nicht ausreichend durch die Länder gedeckt. Die Bundesländer finanzieren seit Jahren höchstens die Hälfte des Bedarfes, obwohl sie gesetzlich zur Finanzierung der Investitionskosten verpflichtet sind, wie DKG und Krankenkassen am 6. Juli in einer gemeinsamen Pressemitteilung kritisierten.

Der bestandserhaltende Investitionsbedarf der Krankenhäuser liegt demnach bundesweit bei mehr als sechs Milliarden Euro pro Jahr und damit in der Größenordnung der Vorjahre. Die Finanzierung von Krankenhäusern erfolgt in Deutschland über zwei Säulen. Die gesetzlichen Krankenkassen und die privaten Krankenversicherungen tragen die laufenden Kosten, wie etwa die Kosten für die abgerechneten medizinischen Leistungen und für das Klinikpersonal. Die Bundesländer hingegen sind verpflichtet, die Investitionen zu finanzieren. „Dieser Pflicht kommen sie seit 30 Jahren nicht mehr nach“, beanstanden Krankenhäuser und Krankenversicherungen. Die Lücke zwischen Bedarf und tatsächlicher Finanzierung sei allerdings von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich.

Wie sehr sich das Problem verschärft habe, zeige sich beim Vergleich mit den Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV): Entsprachen die Investitionsmittel Anfang der 70er Jahre noch 25 Prozent der Gesamtausgaben der GKV, liegen sie heute deutlich unterhalb von vier Prozent.