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Väteranteil beim Elterngeld steigt auf knapp ein Viertel



Wiesbaden (epd). Bundesfamilienministerin Fraziska Giffey begrüßt den Trend, dass mehr Väter Elterngeld in Anspruch nehmen: „Die hohe Väterbeteiligung zeigt, dass immer mehr Väter Zeit mit ihren Kindern verbringen möchten. Und das Kind entwickelt eine intensive Bindung zu beiden Eltern, was sich positiv auf die kindliche Entwicklung auswirkt“, sagte sie am 25. März in Berlin mit Blick auf neue Daten des Statistischen Bundesamtes.

Auch das ElterngeldPlus, das besonders für teilzeitarbeitende Eltern attraktiv sei, werde mehr genutzt, erläuterte Giffey. „Im Jahr 2020 haben sich knapp 30 Prozent der Eltern sich für das ElterngeldPlus entschieden. Ab dem 1.September wird der Partnerschaftsbonus sogar noch flexibler. Damit unterstützen wir partnerschaftliche Modelle der Elternschaft.“

1,4 Prozent mehr Männer im Elterngeldbezug

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, erhöhte sich die Zahl der Männer mit Elterngeldbezug im Vergleich zu 2019 um 6.500 oder 1,4 Prozent. Die Zahl der Frauen ging dagegen um 10.500 oder 0,7 Prozent zurück. Dadurch erhöhte sich der Väteranteil leicht auf 24,8 Prozent (2019: 24,4 %). Er steigt seit einigen Jahren kontinuierlich an. 2015 hatte er noch bei 20,9 Prozent gelegen.

Insgesamt erhielten im vergangenen Jahr rund 1,9 Millionen Frauen und Männer Elterngeld, wie es weiter hieß. Das waren rund 4.000 oder 0,2 Prozent weniger als 2019.

Bei den Väteranteilen zeigten sich den Angaben zufolge große regionale Unterschiede. Spitzenreiter im Bundesländervergleich mit einem Väteranteil von 30 Prozent im Jahr 2020 war Sachsen, gefolgt von Bayern und Berlin mit je 27,2 Prozent. Am niedrigsten lagen die Anteile 2020 im Saarland (19,1 Prozent) sowie in Bremen (20,7 Prozent).

Frauen beziehen Hilfen noch deutlich länger

Die durchschnittliche Dauer des geplanten Elterngeldbezugs betrug bei den Frauen im vergangenen Jahr 14,5 Monate (2019: 14,3 Monate). Die von Männern angestrebte Bezugsdauer war mit durchschnittlich 3,7 Monaten dagegen deutlich kürzer, wie die Statistiker erklärten. Sie blieb damit in den vergangenen Jahren praktisch konstant (2017 und 2019: ebenfalls 3,7 Monate; 2018: 3,8 Monate).

„Es ist gut, dass die Inanspruchnahme des Elterngelds durch Väter steigt, doch weiterhin ist bei der partnerschaftlichen Ausgestaltung des Elterngeldes sehr viel Luft nach oben“, sagte Katrin Werner für die Linkspartei. Immer noch nähmen Väter sehr viel kürzer Elterngeld in Anspruch als Mütter. „Jeweils 12 Elterngeldmonate für beide Elternteile, die nicht übertragbar sind, würden für deutlich mehr Partnerschaftlichkeit bei Erziehungs- und Sorgearbeit sorgen.“ Für Alleinerziehende brauche es entsprechend einen Anspruch auf 24 Monate, sagte die familienpolitische Sprecherin der Linken.

„Zudem muss endlich der Mindestbetrag des Elterngeldes auf 400 Euro angehoben werden. Seit Einführung des Elterngeldes im Jahr 2007 ist dieser nicht mehr erhöht worden.“ Seither seien jedoch die Verbraucherpreise gestiegen. „Durch die fehlende Erhöhung des Mindestbetrags werden Familien mit geringem Einkommen durch das Elterngeld diskriminiert, und das muss endlich ein Ende haben.“