Köln, Essen (epd). Die katholische Reformgruppe Maria 2.0 hat die Abmahnung eines Priesters für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare im Erzbistum Köln als „unerträglich“ kritisiert. Während Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki den Segen für einen Zaun am Dom zum Schutz gegen Hunde zulasse, verweigere er dies hingegen sich liebenden Paaren, erklärte die katholische Frauenbewegung am 1. August in Essen.

Dem katholischen Pfarrer Herbert Ullmann war nach Angaben der betroffenen Gemeinden in Mettmann und Wülfrath vom Erzbistum Köln und dem Vatikan untersagt worden, Segnungsgottesdienste für alle Paare abzuhalten, gleichgeschlechtliche Paare eingeschlossen. Im März hatte die Synodalversammlung des katholischen Reformprozesses Synodaler Weg hingegen mehrheitlich empfohlen, dass es in der katholischen Kirche in Deutschland Segensfeiern für homosexuelle Paare geben soll. Zuvor sollten allerdings Handreichungen für solche Gottesdienste erarbeitet werden. Die Bistümer in Nordrhein-Westfalen, ausgenommen Köln, sind gegen ein grundlegendes Verbot von Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare.

Maria 2.0 kritisierte, Woelki und der Vatikan „entfernen sich immer mehr von der Lehre Jesu“. Mit solchen Maßnahmen trieben sie „noch mehr Gläubige aus der katholischen Kirche heraus.“ Die Frauenbewegung erklärte, sie unterstütze die betroffenen Gemeinden und rief zu Solidaritätsbekundungen auf.