Bonn (epd). Laut der Hilfsorganisation Care wird in den betroffenen Gebieten in Syrien und der Türkei noch lange humanitäre Hilfe benötigt. An eine Rückkehr in die Normalität sei auch sechs Monate nach dem schweren Erdbeben nicht zu denken, erklärte die Organisation am 1. August in Bonn. Viele Gebäude seien immer noch einsturzgefährdet und der Wiederaufbau werde noch lange dauern. „Die nächste Herausforderung für viele Familien, die in den Notunterkünften leben, wird der Winter sein“, hieß es.

„Der Bedarf an humanitärer Hilfe hält an und wird angesichts des Ausmaßes der Zerstörung so schnell nicht weniger“, erklärte die Nothelferin Sarah Easter, die in der massiv betroffenen Provinz Hatay in der Türkei im Einsatz war. Noch immer würden viele Menschen vermisst. Zudem habe die Katastrophe Anfang Februar die Lebensgrundlage von vielen zerstört. Die Wasserversorgung sei vielerorts noch immer schwierig.

Allein in der Türkei sind laut Care mehr als neun Millionen Menschen von der Katastrophe betroffen, darunter auch 1,7 Millionen geflüchtete Syrerinnen und Syrer, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflohen sind. Nach Angaben der UN starben bei den Erdbeben rund 57.000 Menschen, mehr als 350.000 Gebäude wurden zerstört oder beschädigt. Insgesamt seien 18 Millionen Menschen in der Türkei und dem benachbarten Syrien direkt von den Auswirkungen betroffen.