Düsseldorf (epd). Die Inflation hat der Hans-Böckler-Stiftung zufolge im vergangenen Jahr Menschen mit geringem Einkommen besonders hart getroffen. Ärmere Familien litten mit 8,8 Prozent am stärksten unter der Teuerung, reiche Singles mit 6,6 Prozent am wenigsten, teilte die gewerkschaftsnahe Stiftung am 19. Januar in Düsseldorf mit. Die durchschnittliche Inflationsrate lag im Jahr 2022 nach neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts bei 7,9 Prozent.

Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung hat für seinen Inflationsmonitor die spezifische Belastung für neun repräsentative Haushaltstypen berechnet. Überdurchschnittlich von der Inflation betroffen waren demnach auch Alleinerziehende mit mittlerem Einkommen (8,2 Prozent) sowie Familien mit mittleren und Alleinlebende mit niedrigen Einkommen (jeweils 8,1 Prozent). Diese Haushaltstypen verfügten kaum über Reserven, um ihr Konsumniveau aufrechtzuerhalten, hieß es zur Erklärung. Die Alltagsgüter, die sie vornehmlich kauften, seien kaum zu ersetzen.

Die staatlichen Entlastungsmaßnahmen haben der Stiftung zufolge die Inflation allgemein um einen Prozentpunkt gesenkt. Für einkommensstarke Familien und wohlhabende Alleinlebende sei die Entlastung mit 0,6 Prozentpunkten schwächer ausgefallen als für einkommensschwache Familien (1,0 Prozentpunkte) und ärmere Singles (1,1 Prozentpunkte). Das habe die geringere Teuerungsrate für Gutsituierte aber nicht völlig ausgeglichen.