Berlin, Heidelberg (epd). Zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar wird in Berlin vielfach an die von den Nazis ermordeten 500.000 Sinti und Roma erinnert. Eingeladen wird unter anderem zu einem Gedenken am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas unweit des Reichstagsgebäudes, wie das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma am 18. Januar in Heidelberg ankündigte. Mitveranstalter sind der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.

Als Redner und Rednerin werden der Holocaust-Überlebende Christian Pfeil, Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) und der Zentralratsvorsitzende Romani Rose erwartet. Pfeil schrieb den Angaben zufolge Lieder über den Holocaust in seiner Muttersprache Romanes. Nach mehreren öffentlichen Auftritten sei er in seiner Heimatstadt Trier mit dem Tod bedroht und sein Restaurant verwüstet worden.

Gedenkgottesdienst im Berliner Dom

Ebenfalls am 27. Januar werden Rose und der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit gegen Antiziganismus unterzeichnen. Grundlage bilde die Arbeitsdefinition von Antiziganismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), die das BKA aus diesem Anlass anerkenne.

Zwei Tage später (29. Januar) feiert die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) einen Gedenkgottesdienst für Sinti und Roma im Berliner Dom. Im Anschluss daran wird die EKD-Bevollmächtigte bei Bundesregierung und EU, Prälatin Anne Gidion, eine Erklärung des Rates der EKD zur Bekämpfung von Antiziganismus an den Zentralratsvorsitzenden Rose übergeben.