Frankfurt a.M./London (epd). Die Bischöfe der Kirche von England wollen sich bei LGBTQI+-Personen für deren „Ablehnung, Ausgrenzung und Feindseligkeit“ entschuldigen. Wie die Kirche von England am 18. Januar in London mitteilte, sollen gleichgeschlechtliche Paare in Zukunft erstmals in einer Kirche für ihre Zivilehe oder Lebenspartnerschaft danken dürfen und dort den Segen Gottes empfangen. Eine traditionelle Heirat in einer anglikanischen Kirche auf der Insel bleibt ihnen nach jetzt veröffentlichen Plänen dennoch verwehrt.
Die formale Lehre der Kirche von England, dass die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau auf Lebenszeit geschlossen wird, würde sich nicht ändern, hieß es weiter. Die Vorschläge, die nach einer sechsjährigen Phase der innerkirchlichen Diskussion jetzt veröffentlicht wurden, sollen in einem Bericht an die Generalsynode im Februar in London vorgelegt werden.
Ausfluss der Lambeth-Konferenz
Künftig soll in der Kirche ein möglichst umfassendes seelsorgerliches Angebot für gleichgeschlechtliche Paare angeboten werden. Die kirchliche Lehre von der heiligen Ehe werde jedoch nicht geändert, hieß es weiter. Neue pastoralen Leitlinien sollen die Erklärung „Fragen der menschlichen Sexualität“ von 1991 ersetzen.
Die Vorschläge für die Kirche von England gehen auf eine Diskussion auf der Lambeth-Konferenz der anglikanischen Bischöfe aus aller Welt zurück. Die anglikanische Weltkirche ringt seit Jahrzehnten um eine theologische Beurteilung der Homosexualität.