Bonn (epd). Die internationale Genossenschaft Oikocredit hat nach pandemiebedingten Verlusten wieder ein positives Geschäftsergebnis erreicht. Das Ergebnis von 15,3 Millionen Euro 2021 markiere eine Trendwende gegenüber dem 2020 verzeichneten pandemiebedingten Nettoverlust von 22,2 Millionen Euro, heißt es in dem in Bonn veröffentlichten Jahresbericht der Genossenschaft.

Die Bilanzsumme stieg den Angaben zufolge auf 1,26 Milliarden Euro (2020: 1,24 Milliarden Euro), das Mitgliederkapital um 2,3 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro. Oikocredit engagiert sich seit Jahrzehnten in der Entwicklungszusammenarbeit.

Die Anlegerinnen und Anleger des Westdeutschen Förderkreises investierten 2021 insgesamt 4,1 Millionen Euro zusätzliches Kapital bei Oikocredit. Das sei ein Wachstum von rund 2,5 Prozent auf 166,9 Millionen Euro Anteilskapital. Die Zahl der Mitglieder habe sich um 47 verringert. So seien aktuell 7.081 Menschen und Organisationen Mitglieder im Förderkreis, darunter Privatleute, Gemeinden und Kirchenkreise, Bistümer, Landeskirchen und andere Organisationen. Die Loyalität der Anlegerinnen und Anleger sowie das große Interesse an Geldanlagen mit sozialer Wirkung „lassen uns zuversichtlich in die Zukunft schauen“, erklärte der Geschäftsführer des Förderkreises, Helmut Pojunke.

Das aus Darlehen und Kapitalbeteiligungen bestehende Portfolio von Oikocredit International sei um 17,8 Prozent auf 995,9 Millionen Euro gestiegen, hieß es. Dieser Zuwachs sei vor allem auf die steigende Kreditvergabe an bestehende und neue Partnerorganisationen zurückzuführen. Die Genossenschaft vergibt Kredite an Organisationen, die die Situation benachteiligter Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern verbessern wollen.

Der Anteil unfallgefährdeter Projekte lag laut Bericht zum Jahresende bei 5,5 Prozent (2020: 5,8 Prozent). Zwei Partnerorganisationen beantragten demnach im Berichtsjahr eine Zahlungspause (2020: 136). Dies sei eine vorübergehende Maßnahme, die im Zuge der Pandemie 2020 eingeführt wurde.