Erfurt (epd). Aktuell leben rund 35.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge in Thüringen. Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine seien rund 49.000 Geflüchtete aus dem osteuropäischen Land im Freistaat aufgenommen worden, teilte das Büro der Migrationsbeauftragten des Freistaats, Mirjam Kruppa, am 21. Februar in Erfurt mit. Etwa 14.000 Geflüchtete seien inzwischen wieder zurückgegangen oder in andere Bundesländer oder das Ausland verzogen.

Rund 30 Prozent der Geflüchteten sind laut Kruppa Kinder unter 18 Jahren. Viele davon seien nur mit ihrer Mutter geflohen. Ende 2024 arbeiteten bereits fast 30 Prozent der ukrainischen Geflüchteten im erwerbsfähigen Alter im Freistaat. Und jeden Monat steige die Zahl der ukrainischen Erwerbstätigen beträchtlich. „In Thüringen nahm ihre Zahl im letzten halben Jahr Monat für Monat um rund 200 zu“, teilte die Beauftragte unter Verweis auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit mit.

Für die Beauftragte ist es beeindruckend, zu erfahren, was gerade die Frauen leisten. Der Krieg zerstöre ihre Heimat. Die Angst um Ehemänner, Väter und Söhne an der Front gehöre ebenso wie die Sorge um zurückgelassene Eltern oder Freunde zum Alltag. Gleichzeitig kümmerten sich die Frauen darum, in Deutschland Fuß zu fassen. Das koste unglaublich viel Kraft, sagte Kruppa.

Am 24. Februar 2022 hatte Russland die Ukraine angegriffen und seither das Land mit einem zerstörerischen Krieg überzogen. Über 10,5 Millionen Menschen sind laut Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen vor den russischen Bomben auf der Flucht. Davon leben 6,3 Millionen Menschen mittlerweile in anderen europäischen Staaten.