Magdeburg (epd). In Sachsen-Anhalt soll Gewalt gegen Frauen stärker bekämpft werden. Die Landesregierung hat am 13. Februar einen Aktionsplan mit dem Titel „Progress“ (dt.: Fortschritt) beschlossen, teilte das Gleichstellungsministerium in Magdeburg mit. Er soll für die Umsetzung der sogenannten Istanbul-Konvention sorgen, ein völkerrechtliches Abkommen des Europarates gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt. Laut Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) soll der Aktionsplan insbesondere Gewaltschutzangebote im ländlichen Raum voranbringen.

„Um betroffenen Frauen den Weg in ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben aufzuzeigen, setzen wir auf ein gestärktes und gut vernetztes Hilfesystem“, sagte Grimm-Benne. Demnach stehen in diesem Jahr für den Kernbereich des Hilfesystems rund 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das seien 3,5 Millionen Euro mehr als 2021, hieß es.

Der Aktionsplan soll den Angaben zufolge insbesondere das Hilfesystem für betroffene Frauen stärker vernetzen. Geplant ist demnach eine bessere Zusammenarbeit zwischen Polizei, Schulen, Behörden, Justiz oder Einrichtungen im Gesundheitssystem. So sollen etwa Ärzte und Krankenhäuser in das Netzwerk aktiv eingebunden werden, hieß es.

In Sachsen-Anhalt gibt es den Angaben zufolge derzeit 19 Frauenhäuser mit 117 Plätzen für Frauen und 142 Plätzen für ihre Kinder. Seit 2023 existieren zudem zehn ambulante Beratungsstellen. Vier Fachberatungsstellen für Betroffene sexualisierter Gewalt, vier Interventionsstellen, die Fachstelle „Vera“ und die Täterberatung durch „ProMann“ ergänzen demnach das Beratungsangebot.