Berlin (epd). Die Fertigstellung des Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmals ist weiter offen. Am 10. und 11. Februar sorgten Berichte über eine mögliche Insolvenz des Stahlbauers, der die riesige begehbare und bewegliche Schale, die sogenannte „Einheitswippe“, bauen soll, für neue Verunsicherung. Eine Sprecherin von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sagte am 12. Februar dem Evangelischen Pressedienst (epd), alle Beteiligten befänden sich in intensiven Abstimmungen. Es gehe darum, eine rasche und kosteneffiziente Fertigstellung zu gewährleisten. Die Auswirkungen des vorläufigen Insolvenzverfahrens würden derzeit geprüft.

Ein genaues Fertigstellungsdatum könne aber nur der Generalübernehmer nennen. Damit ist die durch das Architekturbüro Milla & Partner vertretene Arbeitsgemeinschaft gemeint.

Der Kreativdirektor des Stuttgarter Architekturbüros, Sebastian Letz, sagte dem epd, die Insolvenz des Stahlbauers gefährde das Projekt nicht grundsätzlich. „Wir haben einen anderen Stahlbauer, der die Arbeiten planmäßig fortsetzen kann.“ Die Stahlschale sei bereits zu 85 Prozent fertig. „Auch die Vorarbeiten am Sockel vor dem Berliner Humboldt Forum sind abgeschlossen.“ Er sei „auch durch die gute Zusammenarbeit mit dem Bund optimistisch, dass das Projekt noch in diesem Jahr abgeschlossen werden kann“. Dabei verwies Letz auf das 35. Jubiläum des Mauerfalls in diesem Jahr.

Im Hintergrund steht allerdings die Forderung der Architekten vom vergangenen Jahr an den Bund nach einer zusätzlichen Finanzspritze von 2,5 Millionen Euro. Grund sind die gestiegenen Baupreise. Davon hängt wohl letztlich das Fertigstellungsdatum ab.

Baustart für die sogenannte soziale Skulptur mit dem Titel „Bürger in Bewegung“ war im Mai 2020. Veranschlagt sind Kosten von rund 17 Millionen Euro. Ursprünglich sollte das Einheitsdenkmal bereits zum 30. Jahrestag des Mauerfalls 2019 eingeweiht werden. Einen ersten Bundestagsbeschluss für den Bau gab es 2007.