Berlin (epd). Ein Jahr nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine ist die Hilfsbereitschaft der deutschen Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen aus dem Land stabil. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) hervor, die am 24. Februar in Berlin veröffentlicht wurde. Der Wille zur Unterstützung habe sich seit der vorherigen Umfrage des DeZIM im Juli 2022 nicht verändert und das Engagement der Bevölkerung für die Geflüchteten sei nicht zurückgegangen. Nur kurz nach Ausbruch des Krieges sei es etwas höher gewesen.

Demnach steht auch die Mehrheit der Deutschen hinter den Sanktionen gegen Russland, die etwa zu höheren Energiekosten führt. Fast zwei Drittel (62 Prozent) sprechen sich für schärfere wirtschaftliche Sanktionen aus und sind bereit, dafür Mehrkosten in Kauf zu nehmen.

Forscher Jannes Jacobsen sagte, dass mehr als jeder zweite Deutsche sich auch weiter vorstellen könne, für Geflüchtete aus der Ukraine Geld zu spenden: „Fast jeder Zweite erwägt zudem, sich ehrenamtlich zu engagieren. Und beinahe jeder Fünfte zeigt sich bereit, geflüchtete Menschen aus der Ukraine vorübergehend privat aufzunehmen.“

Institutsdirektor Frank Kalter sagte, dass die vorliegenden Daten zudem nicht darauf hindeuteten, dass ein baldiges Kippen der Stimmung gegenüber ukrainischen Flüchtlingen droht: „Die Bereitschaft zu helfen ist weiterhin sehr groß.“