Berlin (epd). Caritas und Diakonie unterstützen einen gemeinsamen Appell von 27 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand für mehr Partizipation, Engagement und Kompetenzen in der digitalen Welt. In dem Appell definiert die Initiative "Digital für alle" Leitlinien zur Förderung digitaler Teilhabe für alle Menschen in Deutschland. Die gemeinsame Erklärung ist inhaltliche Grundlage des Digitaltags, dem bundesweiten Aktionstag für digitale Teilhabe am 18. Juni 2021, wie die christlichen Wohlfahrtsverbände am 19. Februar in Berlin mitteilten.
Die Initiative setzt sich dafür ein, die digitale Spaltung zu überwinden. Obwohl ein Großteil der Menschen in Deutschland zu den Onlinern gehört, stünden Millionen im digitalen Abseits. Ziel sollte es sein, allen Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildung, Herkunft, Wohnort oder etwaiger Behinderung Zugang zu digitalen Technologien zu ermöglichen. Bei der Auslegung der Grundrechte sollte digitale Teilhabe Berücksichtigung finden, erklärt das Bündnis.
Die Initiative fordert digitale Kompetenzen zu stärken. Das heißt: Alle Menschen müssten in die Lage versetzt werden, "sich souverän und sicher, selbstbewusst und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu bewegen". Notwendig sei dafür die Vermittlung von Kompetenzen, damit Falschmeldungen oder manipulierte Informationen bei Internetnutzern keine Chance haben. Außerdem müssten die Menschen für die digitale Arbeitswelt gerüstet sein, heißt es in dem Appell weiter.
Um digitales Engagement zu fördern, solle auf ehrenamtliche Initiativen zurückgegriffen werden. Digitales Engagement reiche von digital organisierter Nachbarschaftshilfe für ältere Menschen bis hin zu digital durchgeführten Vereinsangeboten für Kinder. Digitale Technologien könnten Formen des freiwilligen Engagements wie die klassische Vereinsarbeit erleichtern. Daher sollte digitales Engagement ideell, finanziell und strukturell gefördert werden, fordern die 27 Organisationen.
Der Digitaltag fand erstmals 2020 statt, hat nach den Angaben mit mehr als 1.400 Aktionen Menschen in ganz Deutschland erreicht und wurde unter andern von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterstützt. Ziel ist die Förderung digitaler Teilhabe. Anlässlich des bundesweiten Aktionstags wird der "Preis für digitales Miteinander" vergeben.