Berlin (epd). Nach der zweiten Welle mit vielen Covid-19-Patienten in deutschen Krankenhäusern stellt die Bundesregierung nochmals Geld für eine Corona-Prämie bereit. Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am 8. Februar in Berlin mitteilte, werden 450 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das sei mehr als doppelt so viel wie beim ersten Corona-Bonus im vergangenen Jahr. Die Krankenhäuser begrüßten die Prämie, die Opposition forderte weitergehende Verbesserungen.
Spahn sagte, die zweite Corona-Welle habe die Beschäftigten in allen Bereichen teilweise stärker belastet als im vergangenen Frühjahr: "Das waren schwere Wochen mit sehr, sehr schweren Belastungen." Klinikbeschäftigte setzten sich Tag und Nacht für die Patienten ein. Die Arbeit sei psychisch belastend und durch die notwendige Schutzausrüstung auch körperlich hart, sagte Spahn.
Die Beschäftigten können bis zu 1.500 Euro erhalten. Die Prämie ist steuerfrei, wenn sie bis zur Jahresmitte ausgezahlt wird, wie Spahn erläuterte. Der Bonus steht nicht nur für Pflegekräfte zur Verfügung, sondern auch für andere Beschäftigte, etwa Reinigungskräfte. Über die Verteilung sollen die Krankenhäuser selbst entscheiden, Spahn zufolge gemeinsam mit den Beschäftigtenvertretungen.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft begrüßte die Ankündigung. Die Prämie müsse aber so gestaltet werden, dass alle Pflegekräfte in einem Krankenhaus davon profitierten, sagte Hauptgeschäftsführer Georg Baum. Die Grünen forderten, statt Einmalzahlungen anzukündigen, müsse die Regierung den Arbeitsalltag der Pflegekräfte verbessern. Die Linke forderte, die Prämie allen Berufsgruppen in der pflegerischen Versorgung zu zahlen und auch die Altenpflegekräfte einzubeziehen.