sozial-Editorial

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Markus Jantzer
epd-bild/Heike Lyding

die Menschen verbringen in der Corona-Pandemie sehr viel Zeit zu Hause. Oft allein und am PC. Die Folge: Internet-Pornoportale feiern im Lockdown Rekordzugriffe, die Gaming-Branche profitiert. Die Suchtgefahr steigt. "Die Folgen der Pandemie für Mediensucht wird man erst später richtig sehen", sagt der Bochumer Suchtforscher Jan Dieris-Hirche.

Viele Schuldnerberatungsstellen verzeichnen durch die Corona-Krise eine steigende Nachfrage. Daher müssen Ratsuchende mit großen Geldsorgen teilweise mehrere Monate auf einen Termin warten. Dies ergab eine bundesweite Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). Arbeitslosigkeit, Krankheit und Trennung sind die Hauptverursacher der Überschuldung. "Corona wirkt hier wie ein Brandbeschleuniger. Probleme, die vorher da waren, verschärfen sich", erklärt NRW-Caritas-Sprecher Markus Lahrmann.

Eigentlich ist es allen klar: Der Pflegeberuf muss deutlich attraktiver werden, sonst ändert sich am Personalnotstand nichts. Doch in der Praxis hat es die immer wieder angemahnte Wertschätzung der pflegerischen Tätigkeit schwer, beklagen Pflegekräfte. Äußere Bedingungen wie Kostendruck, aber auch innere Einstellungen verhindern die notwendige Emanzipation. "Die Leute sind in ihrer Helferrolle gefangen und kommen da nicht raus", sagt der Betriebsratsvorsitzende einer Klinik über das Pflegepersonal.

Ein neues Urteil des Bundesverfassungsgerichts beeinflusst die Debatte über Sterbehilfe: Die Karlsruher Richter wiesen eine Beschwerde als unzulässig zurück, mit der ein Ehepaar das Recht erstreiten wollte, ein tödliches Arzneimittel kaufen zu dürfen. Außerdem haben sechs Jura-Professoren einen Entwurf vorgelegt, in dem sie für eine Aufweichung der bislang verbotenen Tötung auf Verlangen plädieren.

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Markus Jantzer