sozial-Editorial

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Dirk Baas
epd-bild/Heike Lyding

genaue Daten gibt es nicht, doch dass es unzählige Menschen in Deutschland gibt, die keine Krankenversicherung haben, ist Fakt. Obwohl es das rein rechtlich gar nicht geben dürfte. Mittellose Künstler, Soloselbstständige oder Flüchtlinge - in Corona-Zeiten verlieren viele ihren Schutz, weil Versicherungen "ruhend" gestellt werden. Was eher hamrlos klingt, hat existenzielle Folgen.

Die großen deutschen Städte sehen sich für den kommenden Winter gut gerüstet, auch während der Corona-Pandemie ausreichend Schlafplätze für Obdachlose bereitzuhalten. Das hat eine Umfrage von epd sozial ergeben. Den Hygienevorschriften in der Pandemie müssen sich auch die Notunterkünfte anpassen. So werden in vielen Kommunen die Zahlen verfügbarer Plätze je Einrichtung reduziert und nach Möglichkeit Einzelzimmer angeboten.

Wegen Corona fand der Deutsche Pflegetag digital statt, auch Angela Merkel (CDU) und mehrere Minister wurden zugeschaltet. Ein beherrschendes Thema war die Pandemie und deren Folgen für die Pflegebranche. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe forderte, Einrichtungen und Personal stärker zu unterstützen - auch finanziell, etwa bei den Kosten für die Schnelltests in Heimen. Merkel (CDU) drückte den Pflegekräften ihren Dank für die geleistete Arbeit in der Krise aus.

"Wie will man eine Disziplin hochschulisch-akademisch entwickeln, wenn nicht geforscht wird?", fragt Frank Weidner, Professor an Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar und Vorstandschef des Deutschen Instituts für Pflegeforschung (dip). Die Einrichtung besteht seit 20 Jahren. Und doch fehle es hierzulande weiter an Grundlagenforschung, sagte Weidner im Interview mit epd sozial: "Da muss erheblich mehr passieren mit dem Ziel systematischer, staatlich finanzierter Pflegeforschung." Deutschland sei auf diesem Feld noch immer ein Entwicklungsland.

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Hier geht es zur Gesamtausgabe von epd sozial 46/2020. Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

Dirk Baas