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Zusammenarbeit zur digitalen Transformation läuft weiter



2017 begonnen, nun fortgeschrieben: Die Freie Wohlfahrtspflege und das Bundesfamilienministerium kooperieren weiter bei der digitalen Transformation. Auch, um den kommenden Herausforderungen etwa bei der Beratung besser gewachsen zu sein.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtpflege (BAGFW) und das Bundesfamilienministerium haben ihre 2017 geschlossene strategische Zusammenarbeit zur digitalen Zukunft der Freien Wohlfahrtspflege erneuert. Am 22. Oktober unterzeichneten deren Vertreter in Berlin dazu eine neue Kooperationsvereinbarung. Sie trägt den Titel "Digitale Transformation und gesellschaftlicher Zusammenhalt - Gemeinsame Erklärung von BMFSFJ und BAGFW zur Wohlfahrtspflege in der Digitalen Gesellschaft".

Die Partner bekräftigen ihre Zusammenarbeit zur sozialen Gestaltung der digitalen Gesellschaft. Sie seien sich einig, "dass die digitalen Kompetenzen, Werkzeuge und Anwendungen sowie darauf bezogene Konzepte und Programme in der Freien Wohlfahrtspflege schnellstens ausgebaut werden müssen. Ziel muss es sein, im Sozialen den Herausforderungen und Risiken der Digitalisierung gerade für von Not und Ausgrenzung bedrohte Menschen zu begegnen". Aber auch um die damit verbundenen neuen Möglichkeiten, Hilfen zu erbringen, besser auszuschöpfen.

Umfassende Kooperation

Gleichzeitig sind sich Ministerium und BAGFW darüber einig, "dass damit einhergehend auch eine gezielte strategische Gestaltung der digitalen Transformation sowohl auf politischer als auch auf verbandlicher und einrichtungsbezogener Ebene erfolgen muss".

Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium: "Die Arbeit der Freien Wohlfahrtspflege ist in Zeiten der Pandemie wichtiger denn je. Gleichzeitig macht es die aktuelle Krise auch notwendig, die digitalen Möglichkeiten besser zu nutzen. Wir wollen die Chancen der Digitalisierung in der sozialen Arbeit weiter nutzen, um innovative Lösungsansätze zu entwickeln." So könnten hilfebedürftige Menschen in ihrem Alltag besser unterstützt werden, etwa durch Künstliche Intelligenz, Robotik oder die Vermittlung Digitaler Kompetenzen.

Mit dem Förderprogramm 'Zukunftssicherung der Freien Wohlfahrtspflege durch Digitalisierung' habe man dazu einen wichtigen Schritt unternommen. "Daran wollen wir festhalten und das Digitalisierungsprogramm, vorbehaltlich des Beschlusses des Bundeskabinetts, im nächsten Jahr in gleicher Höhe wie 2020, also rund 3 Millionen Euro, fortsetzen", so Seifert.

Zivilgesellschaft lebendig halten

Ulrich Schneider, Mitglied der BAGFW-Mitgliederversammlung und Vertreter des Paritätischen Gesamtverbandes, betonte, als Teil einer lebendigen Zivilgesellschaft stünden die Wohlfahrtsverbände für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Solidarität und eine Gesellschaft, die alle mitnimmt und keinen zurücklässt. "Diese Werte gilt es auch im digitalen Raum zu bewahren und mit digitalen Mitteln zu stärken."

Als Katalysator und Moderatoren begleite die Wohlfahrt die digitale Transformation in Strukturen und Mitgliedschaft - ein dynamischer, kreativer und innovativer Prozess, in dem sich nicht nur neue Formen der Zusammenarbeit und Kommunikation entwickeln, sondern auch die Bedeutung von Wissenstransfer und Beteiligung praktisch erlebbar seien. "Das Förderprogramm des Ministeriums bietet den Spitzenverbänden die Chance, dieser Aufgabe gerecht zu werden und digitalen Wandel für und mit den Menschen zu gestalten.“

Konkret gehe es um Beratungs-, Qualifizierungs- und Bildungsangebote, Förderung von Personal- und Organisationsentwicklung, verbandlicher Kommunikation, freiwilligem Engagement, Management und sozialraumorientierter Arbeit. Darüber hinaus teilten sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen und bieten damit einen Mehrwert, der weit über die Freie Wohlfahrtpflege hinausreiche, so Schneider.

Dirk Baas