Hannover (epd). Die Landesarmutskonferenz (LAK) Niedersachsen hat am 17. August in Hannovers Innenstadt mit einer Aktion auf wachsende Armut aufmerksam gemacht und eine Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes um 100 Euro gefordert. Eine "Hartz-IV-Tafel", gedeckt mit Lebensmitteln vom Discounter, sollte veranschaulichen, dass eine gesunde Ernährung mit dem Regelsatz kaum finanzierbar ist.
Laut LAK stehen rechnerisch 5,02 Euro am Tag für Lebensmittel zur Verfügung. Entsprechend sei die geplante Regelsatz-Erhöhung für 2021 um 7 Euro auf 439 Euro für Alleinlebende viel zu gering: "Das entspricht 23 Cent pro Tag: dem Preis für ein Ei", kritisiert der Geschäftsführer der LAK Klaus-Dieter Gleitze.
Zu den Forderungen zählen außerdem ein einmaliges Corona-Geld in Höhe von 1.000 Euro für Arme zur Deckung von Corona-Sonderausgaben, kostenlose Corona-Masken und Tests für Bedürftige sowie die Anmietung von Hotels zur Unterbringung von Obdach- und Wohnungslosen vor dem Winterbeginn. Zudem plädiert die LAK für eine Vermögensabgabe von Superreichen zur sozial gerechten Bewältigung der Corona-Krisenfolgen.