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Corona

Wohlfahrt in Sachsen-Anhalt fordert Mitsprache bei Lockerungen



In einem Brief an Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) haben die Wohlfahrtsverbände in Sachsen-Anhalt die Erwartung formuliert, an Beschlüssen und Schritten zur Lockerung der Corona-Eindämmungsmaßnahmen besser beteiligt zu werden. "Bitte nicht noch mehr Stress für die, die seit Wochen maximal gefordert sind", sagte der Vorsitzende der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege, Wolfgang Schuth, am 18. Mai in Magdeburg.

Die ordnungspolitischen Maßnahmen, die die Landesregierung ergriffen hatte, um Die Fünfte Eindämmungsverordnung des Landes habe gezeigt, dass die Umsetzung in den sozialen Leistungsbereichen sensibel und im Miteinander begleitet werden müsse. "Der Prozess ist so zu gestalten, dass der Schutz der Bevölkerung und das solidarische Miteinander in der Gesellschaft unterstützt werden und ein zweiter Lockdown vermieden wird", so der Dachverband.

Vorausschauende Planung vermisst

Die Sozial, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen in den Wohlfahrtsverbänden bräuchten einen vorausschauenden Planungsprozess und einen engen Fachaustausch. Es müssten verschiedene Perspektiven der geplanten Regelungen vorgeschlagen und abgewogen werden können, hieß es weiter. Die demokratischen Mitbestimmungsrechte der Wohlfahrtsverbände sollten respektiert werden, denn sie gehörten zu einem planvollen Agieren dazu.

"Wir fordern eine auf epidemiologischen Erkenntnissen aufbauende verlässliche Rahmensetzung für Öffnungsschritte mit gemeinsam zu diskutierenden Modellen, die für die leistungserbringende Seite eine Berücksichtigung der regionalen und individuellen Umsetzungsmöglichkeiten vorsieht", betonen die Organisationen.

Und: "Wir fordern eine sofort beginnende regelmäßige Testung für alle Mitarbeitenden und Bewohner beziehungsweise Klienten in den sozialen Einrichtungen und Dienstleistungen, um den Infektions- und Immunstatus der Mitarbeitenden und der Bewohner festzustellen."