

Einen Tag nach den Bund-Länder-Beschlüssen zu einer schrittweisen Lockerung der Corona-Einschränkungen hat das Bundeskabinett am 16. April im Umlaufverfahren bundeseinheitliche Empfehlungen zum Infektionsschutz im Arbeitsleben beschlossen. Der "Arbeitsschutzstandard Covid 19" soll Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zufolge die bereits geltenden Arbeitsschutzstandards ergänzen.
Seit Wochen bestimmen das Coronavirus und die Maßnahmen zur Eindämmung seiner Ausbreitung das öffentliche und private Leben in Deutschland. Der Evangelische Pressedienst (epd) hält in einer Chronologie die wichtigsten Ereignisse und politischen Entscheidungen fest.
Vor mehr als drei Wochen begann in Deutschland ein großes bildungspolitisches Experiment, als wegen der Corona-Pandemie alle Schulen schlossen: Zwar funktioniert das Lernen von zu Hause mehrheitlich gut, aber zu viele Kinder aus armen Haushalten fallen laut Experten durch das Netz.
Anträge auf Kurzarbeit nehmen weiter zu, der Anstieg hat sich aber verlangsamt. Mehr als eine Million Anträge auf Zuschüsse an Kleinstunternehmen wurden bewilligt.
Seit langem fordern Flüchtlingsinitiativen, wenigstens die Kinder aus dem Elend der griechischen Lager zu holen. Auf 1.600 hatten sich zehn EU-Staaten geeinigt - vor Wochen. Das kleine Luxemburg ging voran. Jetzt folgt auch Deutschland.
Noch sind die Zahlen von häuslicher Gewalt nicht gestiegen, sagen die zuständigen Stellen. Viele Experten glauben aber, dass sich in zahlreichen Familien auf engem Raum etwas zusammenbrauen könnte.
Die Vorsitzende der Ärztevereinigung Marburger Bund, Susanne Johna, macht sich in der Corona-Krise Sorgen über die Gesundheit der Beschäftigten in den Krankenhäusern. "Entscheidend für die Versorgung der Bevölkerung ist, dass das Personal in den Kliniken gesund bleibt und die Belastung durchhält", sagte die Internistin.
Der Verband für häusliche Betreuung und Pflege warnt infolge der Corona-Krise vor einem akuten Notstand in der häuslichen Pflege. Viele osteuropäische Betreuungskräfte verlassen Deutschland derzeit aus Angst, zugleich finden Familien nach einem geplanten Wechsel kein neues Personal. Das führe dazu, dass sich die Lage bedrohlich zuspitze.
Ambulante Hospizdienste und stationäre Einrichtungen begleiten Menschen auf dem letzten Abschnitt des Lebensweges. Da braucht es persönlich Nähe. In Zeiten von Corona ist Kreativität gefragt.
Kritiker warnen, die Aufhebung des Verbots organisierter Suizid-Beihilfe durch das Bundesverfassungsgericht könne alte und kranke Menschen unter Druck setzen. Doch unter Pflegeexperten gibt es auch Zustimmung zu dem Urteil.
Die Corona-Pandemie bleibt auch für Flüchtlinge nicht ohne Folgen. Obwohl viele dringend auf fachliche Beratung angewiesen sind, haben Betroffene mit drastischen Auswirkungen der Krise zu kämpfen. Asylverfahren verzögern sich, Gerichte und Behörden arbeiten massiv eingeschränkt.
Der Viersener Stephan Jentgens wird zum 1. Januar 2021 neuer Diözesancaritasdirektor im Bistum Aachen. Er wird die Amtsgeschäfte von Burkard Schröders übernehmen, der nach mehr als 23-jähriger Tätigkeit zum Jahresende aus Altersgründen ausscheidet.