

die Corona-Pandemie wirbelt die Sozialbranche durcheinander. In einigen Bereichen der Branche sind die Folgen der Krise nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden der Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank), Ekkehard Thiesler, existenzbedrohend. Der von Bundestag und Bundesrat beschlossene Rettungsschirm helfe nicht allen Einrichtungen. Thiesler kritisiert, dass die Gesundheits- und Sozialwirtschaft bei den neuen KfW-Krediten außen vor sei.
Akut lebensbedrohlich ist Corona für viele Menschen, die in den Krankenhäusern liegen. Die Kliniken sind dabei, die Zahl der Intensivbetten zu verdoppeln. Es drohen aber Engpässe beim ärztlichen und pflegerischen Personal. An Schutzkleidung fehlt es jetzt schon. Das gilt insbesondere auch für Pflege- und Altenheime, wie eine bundesweite Umfrage des Evangelischen Pressedienstes ergab.
In Deutschland versucht sich eine ganze Gesellschaft zu schützen: Länder erlassen Besuchsverbote für Krankenhäuser und Aufnahmeverbote für Pflegeheime. Unternehmen stellen ihre Produktion kurzfristig auf den Bedarf der Gesundheitsbranche um, Theaterschneidereien und Bürger nähen in ihrer freien Zeit Schutzmasken.
Der Ausnahmezustand belastet Familien mit kleinen Kindern und kleinen Wohnungen in besonderer Weise. Für Senioren, die aus Furcht vor Ansteckung nicht mehr ihre Wohnung verlassen, bieten sich Helfer aus der Nachbarschaft an.
Auch jenseits der Corona-Krise findet noch Sozialpolitik statt: Die Rentenkommission hat ihren lange erwarteten Abschlussbericht vorgelegt. Darin empfehlen die Experten der Bundesregierung, das bestehende Rentensystem zu bewahren. Außerdem solle die Koalition am Konzept der doppelten Haltelinien, die das Rentenniveau nach unten absichern und die Beitragssätze nach oben begrenzen, auch über 2025 hinaus festhalten.
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Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen
Markus Jantzer