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Dresdner Verein verkauft Rettungsschiff "Lifeline"



Der Dresdner Seenotrettungsverein "Lifeline" hat sein gleichnamiges Schiff verkauft. Das 32 Meter lange Rettungsschiff habe insgesamt mehr als 1.000 Flüchtlinge an Bord genommen, teilte der Verein Mission Lifeline am 26. Februar in Dresden mit. Es war seit 2015 im Mittelmeer im Einsatz. Der Verkauf sei nach der Beschlagnahmung des Schiffs und dem nachfolgenden Prozess in Malta notwendig geworden.

Wie der Verein mitteilte, habe "kein europäisches Land seine Flagge zu tragbaren Bedingungen zur Verfügung stellen wollen". Die "Lifeline" war den Angaben zufolge im Juni 2018 von einem Gericht in Malta beschlagnahmt worden, nachdem die Crew 234 Menschen gerettet und an Land gebracht hatte. Der damalige Kapitän Claus-Peter Reisch wurde wegen angeblicher falscher Registrierung des Schiffs angeklagt und erst im Januar 2020 freigesprochen.

Der Verkaufserlös der "Lifeline" liege im niedrigen fünfstelligen Bereich, hieß es. Das Geld werde für den Ausbau des neuen Schiffs von Mission Lifeline eingesetzt. Dennoch fehlten dem Verein dafür noch etwa 50.000 Euro. Die "Rise Above" wird derzeit umgebaut und soll laut Vereinssprecher Axel Steier im Frühjahr auf ihre erste Mission gehen. Das zweite Schiff des Vereins, "Eleonore", liegt seit Sommer in Italien fest.



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