sozial-Branche

Bayern

Projekt Suchthilfe für Senioren bekommt stabile Basis



Nach einem dreijährigen Modellprojekt kann das Suchthilfezentrum (SHZ) der Nürnberger Stadtmission seine Programme für suchtkranke Bewohner von Pflegeinrichtungen dauerhaft fortführen. Der Bezirk Mittelfranken werde eine sozialpädagogische Fachkraft finanzieren, die sich künftig um ältere Abhängige und ihre Angehörigen kümmert, teilte die Stadtmission am 10. Februar mit. Das Angebot sei bayernweit einmalig, hieß es.

Etwa zehn Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen seien alkoholsüchtig, mehr als 35 Prozent von Medikamente abhängig, schätzen Experten den Angaben zufolge.

Vier stationäre und ambulante Einrichtungen der Altenhilfe haben während des Modellprojekts, "Hilfe für suchtgefährdete alte Menschen" (SAM), Gesprächs- und Schulungsprogramme durchlaufen. Sie seien sensibilisiert für suchtbedingte Probleme ihrer Bewohner, zum Beispiel häufige Stürze oder starke Stimmungsschwankungen bis hin zu Aggressionen, sagte die Projektleiterin, Sozialpädagogin Beate Schwarz.

Mit dem SHZ hätten die Teams in ihren Einrichtungen eine Gesprächskultur entwickelt, in der sie Suchtprobleme und -risiken ihrer Klienten ansprechen und nach individuellen Hilfen suchen könnten.