

Berlin (epd). Sozialunternehmen gehen gesellschaftliche Fragen laut Bundesregierung "mit oftmals innovativen unternehmerischen Lösungen" an. Indem sie unternehmerisches Denken mit einem sozialen Mehrwert verbinden, kommt ihnen zugleich "eine wichtige Brückenfunktion für die Integration von Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik zu", heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt.
Die Grünen-Fraktion hatte in ihrer Anfrage die Bedingungen für Social Entrepreneurs in Deutschland kritisiert. Im Koalitionsvertrag sei eine stärkere Förderung für Start-ups aus dem sozialen Bereich festgeschrieben, konkrete Maßnahmen seien aber bisher nicht gefolgt. Die sogenannten Social Entrepreneurs würden mit allerdings mit neuen, am Gemeinwohl orientierten Geschäftsmodellen und Projekten helfen, viele Herausforderungen zu bewältigen: "Sie sind kreativ, gehen neue Wege und nutzen dabei auch digitale Technologien."
In anderen Ländern gebe es eine deutlich bessere Unterstützung: In Großbritannien beispielsweise lockten Steuervorteile, in Frankreich seien ein Förderfonds von einer Milliarde Euro für soziale Innovationen aufgesetzt worden. Hierzulande gebe es "nicht einmal eine offizielle Definition für Social Entrepreneurship".
Die Bundesregierung erklärte hingegen, es gebe bereits vielfältige Maßnahmen und Initiativen zur Förderung sozialen Unternehmertums. So sei das Thema etwa als ein eigenständiges Handlungsfeld in der im November 2018 vom Bundeswirtschaftsministerium gestarteten Gründungsoffensive verankert. Zudem würden die Informations-, Beratungs- und Förderangebote mit Blick auf die Nutzung für Social Entrepreneurs überprüft, weiterentwickelt und sichtbarer kommuniziert.
Das Familienministerium fördere die bis 2020 laufenden Projekte "Soziale Innovationen in der Wohlfahrtspflege" und "Selbst ist die Frau". Bei Ersterem soll ein Austausch zwischen sozialen Start-Ups und den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege initiiert werden, bei Letzterem werden Ansprechpartnerinnen für gründungsinteressierte Frauen geschult und Netzwerke für Gründerinnen im ländlichen Raum etabliert. Sozialunternehmen würden zudem in vielen Förder- und Beratungsangeboten der Bundesregierung "implizit adressiert".
Die Regierung definiere Sozialunternehmen als Firmen, wirtschaftliche Vereine und Stiftungen, die soziale und gesellschaftliche Herausforderungen mit unternehmerischen Mitteln lösen wollen.