sozial-Branche

Verbände

Caritas warnt vor Scheitern der Entlastung in der Pflege



Der Caritasverband im Erzbistum Paderborn warnt davor, die Entlastung für Pflegekräfte in der ambulanten Pflege auf die lange Bank zu schieben. Die dringend nötige Entlastung scheine erneut zu scheitern, erklärte der katholische Wohlfahrtsverband am 24. Oktober in Paderborn. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe bei seinem Besuch Anfang September in Paderborn zugesagt, bis Anfang nächsten Jahres im aktuellen Pflegepersonalstärkungsgesetz die Krankenkassen darauf zu verpflichten, den Tariflohn von Pflegekräften anzuerkennen und nicht als "unwirtschaftlich" ablehnen zu dürfen.

Die Tarifanerkennung für die häusliche Krankenpflege werde jedoch weder im Gesetzentwurf der Bundesregierung, der aktuell im Bundestag beraten werde, noch in Änderungsanträgen der Regierungsfraktionen erwähnt, kritisierte der katholische Wohlfahrtsverband. Die Caritas mahnte eine kurzfristige Änderung des Gesetzesentwurfs an. "Es wäre ein Signal der Wertschätzung für Pflegekräfte, wenn den Worten nun Taten folgen", sagte der Referatsleiter Sozialstationen beim Paderborner Caritasverband, Christoph Menz.

Die fehlende Tarif-Anerkennung sei ein erheblicher Grund für die extreme Arbeitsverdichtung und damit auch für die geringe Attraktivität, in der ambulanten Pflege zu arbeiten. Es drohe, eine Riesenchance vertan zu werden, beklagte Menz. Nur die Gewissheit der Anerkennung der Tariflöhne könne die Arbeitsverdichtung lockern und damit die häusliche Krankenpflege als Einsatzgebiet für Pflegefachkräfte attraktiver machen, erklärte die Caritas.