sozial-Politik

Bundesrat

Grünes Licht für HIV-Selbsttests



Der Bundesrat hat dem freien Verkauf von HIV-Selbsttests zugestimmt. Die Länderkammer gab am 21. September in Berlin grünes Licht für eine Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), wonach die Tests an jedermann verkauft werden können. Bisher waren "Heimtests" nicht erlaubt, sondern die Tests durften von den Herstellern nur an Ärzte, Labors oder Behörden geliefert werden.

Spahn begrüßte die Entscheidung des Bundesrats und erklärte, wer unsicher sei, ob er sich infiziert habe, wolle schnell Gewissheit. Je früher Betroffene von einer HIV-Infektion wüssten, desto eher könne die Behandlung beginnen.

Um die Selbsttester mit den nötigen Informationen zu versorgen, hat das Paul-Ehrlich-Institut auf Bitten von Spahn ein Anwender-Portal aufgebaut. Dieses werde zeitgleich mit dem Inkrafttreten der Verordnung freigeschaltet, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit.

In Deutschland leben nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts rund 84.000 Menschen mit einer HIV-Infektion, etwa 13.000 wissen nicht, dass sie sich infiziert haben.