

Berlin (epd). Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge fordert eine zielgenaue Unterstützung von Familien, die Sozialleistungen beziehen und deren Eltern Geringverdiener seien. Es brauche dringend ein "konsistentes Gesamtkonzept der Unterstützung von Familien und Kindern", heißt es in einer Mitteilung vom 2. Juli. Davon sei man aber angesichts der hohen Zahlen bedürftiger Kinder noch weit entfernt.
Michael Löher, Vorstand des Deutschen Vereins, warb für einen "Masterplan gegen Kinderarmut". "Familien und Kinder müssen effektiver unterstützt werden, um die gesellschaftliche Teilhabe aller Kinder sicherzustellen." Dafür brauche man nicht die sprichwörtliche Förderung mit der Gießkanne. "Für die Herstellung von Chancengerechtigkeit ist es erforderlich, den Fokus auf die Situation von Familien im Sozialleistungsbezug und im Niedriglohnbereich zu richten."
Bei einem Fachforum in Berlin diskutierten Fachleute über Kinderarmut. Die rund 80 Experten begrüßten, dass beim Kinderzuschlag und bei Leistungen für Bildung und Teilhabe Verbesserungen geplant seien. Gefordert wurde aber auch, die (Mindest-)Bedarfe von Kindern und Jugendlichen neu zu ermitteln, unterschiedliche Leistungen besser abzustimmen, ihre mögliche Bündelung zu prüfen sowie einheitliche Anlauf- und Beratungsstellen für Familien zu schaffen.