Ausgabe 8/2013 - 23.02.2018
Hamburg (epd). Angesichts der bevorstehenden Kältewelle in Hamburg fordert das Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" die Öffnung des Winternotprogramms für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft. Auch am Tage müssten die beiden Notunterkünfte in der Friesenstraße und am Schaarsteinweg geöffnet bleiben, sagte Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer am 22. Februar: "Die Obdachlosen tagsüber in die Kälte zu schicken, ist gefährlich." Für den geschwächten Körper eines Obdachlosen könne das den Tod bedeuten. Derzeit müssten bislang täglich 600 Obdachlose zwischen 9.30 und 17 Uhr die Unterkünfte verlassen.
Das Magazin kritisiert, dass bisher sogar nachts Menschen an den Türen des Winternotprogramms abgewiesen worden seien. Rund 100 Obdachlose aus Osteuropa wurde demnach der Zugang verwehrt, weil sie im Herkunftsland eine Meldeadresse haben. "Das ist unmenschlich, ihnen bei diesen Temperaturen ein Bett zu verweigern," so Karrenbauer. Nach Schätzungen des Diakonischen Werks leben rund 2.000 Menschen in Hamburg auf der Straße.