Ausgabe 25/2017 - 23.06.2017
Rendsburg (epd). Die Diakonie Schleswig-Holstein und der Flüchtlingsbeauftragte des Landes fordern, die hohen rechtlichen und bürokratischen Hürden für den Familiennachzug von Flüchtlingen abzubauen. "Wir begrüßen, dass sich die künftige Landesregierung für vereinfachte Regelungen einsetzen möchte", sagte der Flüchtlingsbeauftragte Stefan Schmidt am 22. Juni in Büdelsdorf bei Rendsburg. Nun müssten konkrete Schritte folgen.
Schmidt schlug auf einer Fachveranstaltung eine Bundesratsinitiative vor, die den Familiennachzug auf bis zu 21-jährige unverheiratete Kinder ausdehnt. Außerdem sollten auch Flüchtlinge mit subsidiärem Schutz Familienmitglieder nachholen dürfen. Die Regelung, die das verhindert, läuft demnächst aus. Schleswig-Holstein solle auf Bundesebene aktiv werden, damit die alte Regelung nicht verlängert wird.
Auch die Diakonie-Referentin für Flucht und Migration, Doris Kratz-Hinrichsen, richtete eine Forderung an die künftig regierende Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen. Sie solle sich dafür einsetzen, dass Eheleute nicht mehr vor ihrer Einreise notwendig Deutsch lernen müssen. Dafür gebe es in Schleswig-Holstein ausreichend und oftmals auch bessere Möglichkeiten.