Ausgabe 25/2017 - 23.06.2017
Stuttgart (epd). Angesichts zunehmender Armut im Alter sieht das Diakonische Werk Württemberg "dringenden Handlungsbedarf". Es müsse eine Mindestrente eingeführt werden, die alten Menschen den Gang zum Sozialamt erspare, sagte der Vorstandsvorsitzende der Diakonie, Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, am 22. Juni in Stuttgart. Zudem brauche es eine umfassende Sozialversicherungspflicht für Minijobs sowie die Ausdehnung der gesetzlichen Rente auf Selbstständige und Beamte, sagte Kaufmann.
In den ersten zehn Jahren nach Einführung der Hartz-Reformen 2005 sei die Zahl der Bezieher der Grundsicherung über 65 Jahre bundesweit um mehr als 56 Prozent auf 536.000 gestiegen, kritisierte der Diakonie-Chef. In Baden-Württemberg liege das Armutsrisiko von Senioren um drei Prozent höher als in der Gesamtbevölkerung.