Ausgabe 18/2017 - 05.05.2017
Köln (epd). Das Thema "Sterben in Würde in Armut, Obdachlosigkeit oder Drogensucht" stand im Zentrum des diesjährigen Diözesantages Hospiz im Erzbistum Köln. Ehrenamtler aus der Hospiz- und Palliativbewegung informierten sich am 2. Mai darüber, wie Hospize mit sterbenden Obdachlosen und Drogenabhängigen umgehen können. Im Erzbistum gibt es 13 konfessionelle stationäre Einrichtungen sowie 47 konfessionelle ambulante Hospizdienste, die ökumenisch arbeiten.
"Hospiz, das ist doch etwas für Leute mit Geld", sei ein gängiges Vorurteil, das die Helferinnen und Helfer oft überwinden müssten, erläuterte Andrea Schaeffer, Referentin für Hospizarbeit und Palliativversorgung beim Diözesan-Caritasverband im Erzbistum Köln. Auf der anderen Seite seien die Bedürfnisse schwerstkranker und sterbender wohnungsloser Menschen oder armer Menschen und ihres sozialen Umfeldes kaum im Blickfeld der Hospizarbeit und Palliativbewegung.
So gebe es bisher auch kaum Kooperationen oder gemeinsame Projekte zwischen Wohnungslosenhilfen oder -initiativen und den Hospiz- und Palliativdiensten. "Wir brauchen Rüstzeug, um unsere Ehrenamtler zu sensibilisieren", sagte Schaeffer. Dazu gehörten dann auch ganz praktische Informationen etwa zur Zusammenarbeit mit Ordnungsamt und sozialen Diensten im Falle einer Beerdigung.
Eine Einrichtung, die seit gut acht Jahren schwerstkranken obdachlosen Süchtigen ein Sterben in Würde ermöglicht, ist die Krankenwohnung "Kosmidion" im "Notel" in der Kölner Innenstadt. Benannt nach den Heiligen Kosmas und Damian hat die Einrichtung zwei Doppelzimmer und ein Einzelzimmer. Ein professionelles Team begleite die Menschen in ihrer schweren Krankheit bis zum Tod. Der Bedarf für eine solche Krankenwohnung sei da, sie sei stets ausgelastet, berichtete Diözesan-Caritaspfarrer Matthias Schnegg.
Auch stellte sich auf dem Hospiztag eine Einrichtung in Bonn vor, die im Rahmen von betreutem Wohnen Wohnungslose und Obdachlose im Sterben begleitet, sowie eine Einrichtung in Köln-Kalk, die sich insbesondere um schwerkranke Menschen in versteckter Armut kümmert.