Ausgabe 14/2017 - 07.04.2017
München (epd). Am 3. April hat im Freistaat Bayern die Anlauf- und Beratungsstelle der bundesweiten "Stiftung Anerkennung und Hilfe" ihre Arbeit aufgenommen. Ziel der Stiftung ist die Entschädigung von Behinderten für brutale Behandlung in Heimen zur Zeit der alten Bundesrepublik und der DDR. Bayerns Sozialministerin Emilia Müller (CSU) sagte, endlich gebe es nicht nur Unterstützung und Hilfe für ehemalige Heimkinder der Kinder- und Jugendhilfe, sondern auch der Behindertenhilfe und Psychiatrie. Es geht um Betroffene, die von 1949 bis 1974 in der alten Bundesrepublik und von 1949 bis 1990 in der DDR in solchen Einrichtungen lebten.
Die bundesweite Stiftung wurde zum Januar 2017 gegründet. Laut Schätzungen sind mehr als 240.000 Kinder und Jugendliche in Heimen der Behindertenhilfe oder in Psychiatrien untergebracht gewesen, rund 100.000 von ihnen sollen Opfer von Gewalt und Missbrauch geworden sein. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, erhalten sie eine einmalige Pauschale von 9.000 Euro. Wer arbeiten musste, ohne sozialversichert zu werden, bekommt bis zu 5.000 Euro als Rentenansprüche.