Ausgabe 14/2017 - 07.04.2017
Dortmund (epd). Vorurteile gegen Flüchtlinge und Migranten sind für den Sozialpsychologen und Konfliktforscher Andreas Zick das größte Integrationshindernis. "Sie sind der wichtigste Faktor, warum Teilhabe scheitert", sagte der Professor der Universität Bielefeld auf der Bundeskonferenz der Integrationsbeauftragten von Bund, Ländern und Kommunen am 3. April in Dortmund. Demnach seien Stereotype und Vorurteile gegenüber Einwanderern in den letzten Jahren angestiegen.
Aus Sicht des Forschers müssten deswegen Diversität gefördert und Zugänge für Menschen mit Migrationsgeschichte geschaffen werden. "Wir müssen anfangen, Netzwerke heterogen zu gestalten", forderte Zick. Migranten müssten als Akteure in die Netzwerke aufgenommen werden. Denn nur wer Vielfalt für eine Perspektive für die Gesellschaft halte, habe weniger Vorteile.
Momentan fühlten sich 46 Prozent der Bürger von Vielfalt bedroht, sagte der Sozialpsychologe. "Wer angesichts der Flüchtlinge Sorgen hat und meint, dass die Politik die Kontrolle verloren hat, der wertet andere Menschen ab und engagiert sich nicht."