Ausgabe 46/2016 - 18.11.2016
Berlin (epd). Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di will die Personalnot in der Krankenpflege zum Thema von Tarifverhandlungen machen. Sylvia Bühler vom ver.di-Bundesvorstand sagte am 11. November in Berlin, an dem chronischen Personalmangel ändere sich nichts. Sie warf der Koalition von Union und SPD vor, sich weiter um gesetzliche Vorgaben für die Personalausstattung in Kliniken herumzudrücken.
Die Gewerkschaft will in allen Bundesländern die Personalausstattung in die Tarifverhandlungen einbeziehen. Bühler sagte, die Beschäftigten in den Kliniken seien nicht mehr bereit, ständig auf Pausen zu verzichten und aus ihren freien Wochenenden zur Arbeit zu kommen. Vorbild für den "Tarifvertrag Entlastung" ist der in diesem Jahr nach Streiks an der Berliner Universitätsklinik Charité erreichte Abschluss, der eine Aufstockung des Pflegepersonals beinhaltet.
In einer Resolution von 300 Betriebsräte-Vertretern zur Unterstützung der ver.di-Kampagne hieß es, den Interessenvertretungen lägen Zehntausende von Gefährdungsanzeigen vor. Mit solchen Anzeigen machen Beschäftigte ihren Arbeitgeber darauf aufmerksam, dass durch Arbeitsüberlastung Fehler zulasten der Patienten passieren können und lehnen die Haftung dafür ab.