Ausgabe 46/2016 - 18.11.2016
Mainz (epd). Eine der größten rheinland-pfälzischen Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen trennt sich von der Bezeichnung "Behindertenwerkstatt". Die "Werkstätten für behinderte Menschen Mainz gGmbH" (WFB) werde ab sofort unter dem Namen "in.betrieb gGmbH" firmieren, teilte die Geschäftsleitung am 14. November mit. Der Namenswechsel sei Ausdruck der weitreichenden internen Reformen, die das Sozialunternehmen in den vergangenen Jahren durchlaufen habe.
"Die WfB ist schon lange nicht mehr nur Werkstatt im ursprünglichen Sinn", sagte Geschäftsführer Michael Huber. Stattdessen seien neue Arbeitsfelder wie zwei integrative Kindertagesstätten, das größte ambulante Wohnprojekt der Region oder die Beratungsstelle zu Sexualität und Behinderung "Liebelle" hinzugekommen. Immer mehr Menschen empfinden laut Huber den Begriff "Werkstatt" außerdem als stigmatisierend.
In der Region um Mainz zählt "in.betrieb" zu den größten Arbeitgebern. An zwei Standorten in Mainz und Nieder-Olm werden mehr als 580 Menschen mit Behinderungen beschäftigt. Knapp 50 weitere Personen werden in einer Tagesförderstätte betreut. In den verschiedenen Arbeitsbereichen arbeiten außerdem rund 200 Betreuer, Verwaltungskräfte und sonstige Angestellte. Gesellschafter des Sozialunternehmens sind die Stadt Mainz und der Landkreis Mainz-Bingen, der Verein Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung und weitere Selbsthilfevereinigungen.