Ausgabe 46/2016 - 18.11.2016
Potsdam (epd). Brandenburgs Sozialministerin Diana Golze (Linke) tritt für einen besseren Schutz für allein geflüchteten Frauen und Mädchen ein. "Wir müssen ihnen in den Unterkünften vermitteln, dass sie das Recht auf ein gewaltfreies Leben haben und Bevormundung und Gewalt nicht hinnehmen müssen", sagte Golze am 15. November in Potsdam bei der Eröffnung der Fachkonferenz "Gewaltprävention für Flüchtlingsfrauen in Brandenburg". Die Frauen müssten ermutigt werden, erlebte Gewalt zu thematisieren und sich möglichst früh Hilfe zu holen.
Golze betonte, sehr viele geflüchtete Frauen und Mädchen hätten in ihrer Heimat, aber auch auf der Flucht "und manchmal leider auch hier bei uns" Gewalt erfahren. Gerade das Leben in den Gemeinschaftsunterkünften werde von vielen als besonders belastend wahrgenommen. Deshalb bräuchten geflüchtete Frauen einen geschützten Ort. "Darauf haben sie einen Anspruch – ohne Wenn und Aber", sagte Golze.
Laut Brandenburgs Integrationsbeauftragter Doris Lemmermeier sind rund ein Drittel der Flüchtlinge in Brandenburg weiblich. Sie müssten vor Gewalt geschützt werden, damit sie sich in Brandenburg sicher fühlen können, sagte Lemmermeier. Aber auch haupt- und ehrenamtliche Flüchtlingshelfer benötigten mehr Informationen zum Thema Gewalt gegen Frauen, etwa, wie Gewalt gegen Frauen vorgebeugt werden könne und welche Maßnahmen in Bedrohungs- oder Gewaltsituationen ergriffen werden könnten.
Laut Sozialministerin Golze baute das Land unter anderem die Migrationssozialberatung aus. Eine Mobile Heimberatung unterstützt Mitarbeitern in den Unterkünften bei Fragen oder konkreten Problemen. Für den Bereich der Erstaufnahmeeinrichtungen entwickelte das Land ein Gewaltschutzkonzept. So gebe es seit dem 1. Juli eine Koordinierungsstelle für von Gewalt betroffene Flüchtlingsfrauen, hieß es.