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Obdachlosigkeit

Hinz&Kunzt beklagt ersten Kältetoten 2016



In Hamburg ist unter einer U-Bahn-Brücke am 13. November ein toter Obdachoser gefunden worden: ein 45-jähriger Rumäne. Wie die Obdachlosenzeitung "Hinz&Kunzt" am 14. November online mitteilte, soll eine Obduktion die Todesursache klären. Möglicherweise habe Hamburg seinen ersten Kältetoten dieses Winters, hieß es.

Der herbeigerufene Notarzt konnte dem Mann nicht mehr helfen. Polizeisprecher Rene Schönhardt sagte auf "Hinz&Kunzt"-Nachfrage, dass es keine Hinweise auf Fremdverschulden gebe.

Der Leichnam wurde zur Obduktion ins Universitätsklinikum Eppendorf UKE gebracht. Unklar ist noch, ob der Mann die Nacht vor seinem Tod im Freien oder im Winternotprogramm verbracht hat.

Trotz zahlreicher Proteste, auch von "Hinz&Kunzt", weigert sich die Sozialbehörde bislang, das städtische Winternotprogramm auch tagsüber für Obdachlose zu öffnen. Jeden Tag müssen die Menschen morgens um 9 Uhr die Container im Münzviertel und das Gebäude am Schaarsteinweg verlassen – egal, wie kalt es draußen ist. In den vergangenen Tagen herrschten auch tagsüber Minustemperaturen.

"Dieses Wetter macht die Menschen krank, besonders die, die ohnehin schon körperlich angeschlagen sind", sagte "Hinz&Kunzt"-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer. "Sie suchen händeringend nach einer Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen." Doch die Tagesaufenthaltsstätten in der Stadt seien überfüllt. Karrenbauer: "Wir brauchen dringend die Tagesöffnung des Winternotprogramms."


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