Ausgabe 42/2016 - 21.10.2016
Hamburg, Kiel (epd). Hamburg und Schleswig-Holstein haben künftig eine gemeinsame Anlaufstelle der Frauenhäuser mit dem Namen "24/7". Sie kann unter 040/8 000 41 000 erreicht werden. Die Adresse ist geheim. Hier finden von Gewalt betroffene Frauen rund um die Uhr Schutz und Beratung durch pädagogische Fachkräfte. Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard und Schleswig-Holsteins Sozialministerin Kristin Ahlheit (beide SPD) stellten die Einrichtung am 17. Oktober vor.
Bislang wurden die Frauen und ihre Kinder direkt in den Frauenhäusern aufgenommen. "In der 24/7 können sie zunächst zur Ruhe kommen und dann gemeinsam mit einer Mitarbeiterin entscheiden, wie die nächsten Schritte aussehen sollen", sagte Senatorin Leonhard. Durch die Koordinierung werde für Schleswig-Holstein eine gleichmäßigere Belegung angestrebt, um die Frauenhäuser im Hamburger Umland besser zu entlasten, ergänzte Ahlheit. "Gewalt kennt keine Landesgrenzen."
Alheit und Leonhard unterzeichneten zugleich eine Vereinbarung über den Kostenausgleich. Derzeit nutzen mehr Frauen aus Hamburg die schleswig-holsteinischen Frauenhäuser als umgekehrt. In Hamburg gibt es fünf Frauenhäuser mit insgesamt 194 Plätzen. Vier werden autonom geführt und eine Einrichtung wird vom Diakonischen Werk betrieben.
In Schleswig-Holstein gibt es 16 Frauenhäuser mit zusammen 319 Plätzen. Hamburg fördert die Frauenhäuser jährlich mit knapp zwei Millionen Euro, Schleswig-Holstein mit 4,2 Millionen Euro.