Ausgabe 06/2016 - 12.02.2016
Gelsenkirchen (epd). Ein EU-Projekt zur besseren Förderung und Motivation benachteiligter Jugendlicher soll die Schulabbrecherquote verringern. Jungen Leuten solle durch Beratung und Begleitung ermöglicht werden, ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten auszubauen, erklärte das Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule am 10. Februar in Gelsenkirchen. Ohne Schulabschluss und ohne Ausbildung blieben vor allem Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Familien. Sie stammten häufig aus Zuwandererfamilien.
Die Ursachen hierfür sieht das Projektteam des Instituts nicht nur in schlechten Noten: "Es gibt wenig Informationen und Anreize für junge Menschen, die Schulbildung fortzusetzen, und es mangelt an finanzieller Unterstützung für Zuwandererfamilien", kritisierten die Wissenschaftler. Für eine Berufsausbildung gebe es zudem zu wenig gesellschaftliche Anerkennung. Junge Leute würden darüber hinaus beispielsweise in der Bauwirtschaft häufig mit gut bezahlten, allerdings ungelernten Jobs angelockt.
Das Projekt in den vier teilnehmenden Ländern Italien, Türkei, Spanien und Deutschland soll unter anderem Methoden entwickeln, die Pädagogen im Umgang mit schulmüden Jugendlichen anwenden können. Zunächst gehe es darum, die Hauptrisikofaktoren für das Schulabbrecher-Problem herauszufinden, hieß es. Außerdem sollen Best-Practice-Beispiele untersucht werden. Eine Online-Plattform soll die Zusammenarbeit und die Entwicklung von Aktivitäten erleichtern.