Die Evangelische Kirche im Rheinland und die Evangelische Kirche von Westfalen rufen ihre Mitarbeitenden zu Spenden für ihre Kolleginnen und Kollegen in Afrika und Asien auf. Bis zum Jahresende sollen die Gelder helfen, dass Mitarbeitende in von der Corona-Krise besonders betroffenen Partnerkirchen finanziell über die Runden kommen, teilten die Kirchen am 15. Juni mit. Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) übernehme die Vergabe der Gelder und achte auf eine faire Verteilung. Die VEM hat bereits mit finanzieller Unterstützung der westfälischen und der rheinischen Kirche einen Corona-Hilfsfonds eingerichtet.

Die rheinische Oberkirchenrätin Barbara Rudolph und der westfälische Oberkirchenrat Ulrich Möller haben den Spendenaufruf unterschrieben. Viele Gehälter könnten in den Partnerkirchen nicht mehr gezahlt werden, weil das kirchliche und schulische Leben fast zum Erliegen gekommen sei, heißt es in dem Schreiben. "Wenn keine Gottesdienste mehr stattfinden, werden auch Kollekten und Mitgliedsbeiträge der Gemeindeglieder nicht mehr eingesammelt." Auch Schulgebühren entfielen, wenn Kinder nicht zur Schule gehen könnten.

Das Finanzsystem der Kirchen sei fast völlig zusammengebrochen, erklärten sie. Gehaltszahlungen zum Monatsbeginn seien schwierig bis unmöglich. Pfarrerinnen, Lehrer und Angestellte in der Kirche stehen den Angaben zufolge vor einer doppelten Herausforderung: Sie sorgten sich um die Menschen, für die sie arbeiteten, und seien selber mit ihren eigenen Familien in Not. Viele Menschen in Afrika und Asien seien insbesondere durch die Schutzmaßnahmen arbeitslos geworden, könnten durch die Ausgangssperre nicht mehr ihre Felder bewirtschaften und ihren eigenen Verdienstmöglichkeiten nachgehen.